Dieser König eroberte Ingermanland, Livland, Bremen, Werden, Wismar und Pommern und auÃerdem noch über hundert Orte in Deutschland, die Schweden nach seinem Tode zurückgab. hatte nämlich eine groÃe Menge seiner Untertanen mittels eines Gerichtshofes, der den Namen Liquidationskammer führte und nur von seinem Willen abhing, ihres Vermögens beraubt. Er beschloÃ, ein Mensch zu sein, über Menschen zu herrschen und ein neues Volk zu schaffen.
Dann führte er lange Zeit einen glücklichen Krieg gegen die Dänen, belagerte ihre Hauptstadt, vereinigte Schonen mit Schweden und sicherte wenigstens eine Zeitlang dem Herzog von Holstein den Besitz von Schleswig. Die Russen kannten nicht einmal den Gebrauch der Zahlen; zu ihren Rechnungen bedienten sie sich vielmehr kleiner Kugeln, die sie auf Drähte zogen. Die öffentliche Bank, die älteste in Europa, war ein Kind der Notwendigkeit, weil die Bezahlungen in Kupfer- und Eisenmünzen geschahen und dadurch der Münzverkehr zu schwerfällig wurde.Gegen das Jahr 1492 wurde dieses auf seine Freiheit so eifersüchtige Volk, das noch jetzt stolz darauf ist, vor dreizehnhundert Jahren unter Alarich Rom bezwungen zu haben, durch ein Weib und durch ein anderes weniger mächtiges Volk unterjocht.Margarete Waldemars Tochter, die Semiramis des Nordens, Königin von Dänemark und Norwegen, eroberte Schweden durch Gewalt und List und vereinigte diese drei zu einem einzigen. Seine Beredsamkeit, der eine edle Miene zu Hilfe kam, war um so ergreifender, je natürlicher sie schien; sein Genie unternahm Dinge, welche der gewöhnliche Mensch für verwegen hält, die aber in den Augen des groÃen Mannes nur kühn sind; sein Mut, sein unermüdlicher Eifer sicherte seinen Unternehmungen das Gelingen. Das Volk, dem jeder Schein von GröÃe imponiert, jauchzte der Handlung des Königs Beifall zu. Er hatte sie ihrer Privilegien und eines Teils ihrer Erbgüter beraubt. Man schreibt den Ruhm dieses Unternehmens dem Kardinal Richelieu zu, der die Kunst verstand sich einen Namen zu machen, während Gustav sich damit begnügte groÃe Taten zu vollführen. Sein Klima ist rauh; es gibt hier beinahe keinen Frühling, keinen Herbst. Er faÃte den Plan, in Schweden die unumschränkte Monarchie einzuführen; starb jedoch in seinem siebenunddreiÃigsten Lebensjahre (den Karl XI., Soldat wie alle seine Vorfahren, war noch despotischer als sie.
Selbst diejenigen, welche am meisten unter dem Despotismus seines Vaters geseufzt hatten, lieÃen sich hinreiÃen den Sohn wegen dieser hochfahrenden Handlung zu rühmen, die ihnen doch ihre künftige Sklaverei voraussagte.Sobald Karl der Herr war, schenkte er dem Rat Piper sein Vertrauen und übertrug ihm die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten. Diese Macht war um so furchtbarer, als die Unwissenheit des Volks sie geheiligt hatte. Indessen sucht die Schlauheit der Mönche dieses Gesetz, das nur zum Wohl der Menschheit gemacht ist, täglich zu umgehen, als ob die Mönche wirklich dabei gewännen, wenn sie die Klöster auf Kosten des Landes bevölkern.Der Zar hat nicht nur wie der türkische Sultan die Kirche dem Staat unterworfen, sondern er hat auch als ein noch höherer Politiker eine den Janitscharen ähnliche Miliz vernichtet. Zwei Tyrannen bedrückten es um 1520 auf eine furchtbare Art; der eine war Christiern II., König von Dänemark, ein Ungeheuer voller Laster ohne eine einzige Tugend, der andere war der Erzbischof von Upsala, der Primas des Reiches und ebenso grausam wie Christiern. Zuerst erlernte er die deutsche Sprache, die er immer ebensogut sprach wie seine Muttersprache. Schade, daà diesem groÃen Reformator die erste Tugend â die Menschlichkeit â fehlte. Aber die Natur hatte ihm eine gewisse Vorliebe für die Fremden gegeben, ehe er wuÃte, in welch hohem Grade sie ihm von Nutzen sein könnten. So war selbst der Schein eines Wissens bei ihnen grober Irrtum.